Das Wort Akupunktur hat ihren Ursprung im Lateinischen und kommt von acus, die Nadel, und punctio, das Stechen. Grundlage der Akupunktur ist eine traditionelle asiatische Vorstellung vom Körper, welche sich von den westlichen Erkenntnissen zu Anatomie und Körperfunktionen unterscheidet: Nach asiatischem Verständnis wird der Mensch von der Lebensenergie Qi durchflossen. Sie soll laut der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) in den Leitbahnen, den sogenannten Meridianen, durch den Körper strömen und an mehr als 700 Punkten dicht unter der Hautoberfläche leicht erreichbar sein. Ungefähr 400 davon werden als Akupunkturpunkte genutzt. Laut dieser alten Lehre ist der Mensch gesund, wenn die Energie harmonisch fließt. Wird der Qi-Fluss aber gestört, was zum Beispiel durch Kälte, Wärme, falsche Ernährung oder psychische Faktoren geschehen soll, dann können Krankheit und Schmerz auftreten. Die Akupunktur soll diese Blockaden des Qi-Flusses beseitigen.
Die chinesischen Beschreibungen der Organe entsprechen weniger festen anatomischen Einheiten, sondern sind eher Konzepte von Funktionskreisen, die organübergreifende Funktionszusammenhänge beschreiben – wie zum Beispiel das Immunsystem, das Schulmediziner auch nicht einem konkreten Organ zuschreiben würden.Bei einer Akupunkturbehandlung, die meistens im Liegen stattfindet, werden dem Patienten je nach Erkrankung an ausgewählten Stellen Nadeln in die Haut eingestochen. Die sterilen Einmal-Nadeln sind speziell geschliffen, der Patient spürt daher nur wenig, gelegentlich einen minimalen, anfänglichen Einstichschmerz. Nach einiger Zeit kann ein dumpfes Schwere- oder Wärmegefühl in den behandelten Bereichen entstehen. Die Nadeln verbleiben etwa 20 bis 30 Minuten in der Haut. Um bestimmte Wirkungen zu erzielen, werden spezielle Stimulationstechniken angewendet.